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offener Brief an Angela Merkel

                                                                                Flüchtlingshilfe Rosenplatz e.V.
fluerpJohannesstr. 133-135
49074 Osnabrück
Telefon: 0157.712 569 80

An
Frau Bundeskanzlerin
Dr. Angela Merkel
Willy-Brandt-Straße 1
10557 Berlin

Osnabrück, 14.09.2016
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Dr. Merkel!

Wir sind Mitglieder und Unterstützer der Osnabrücker Initiative „50 aus Idomeni“. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, im Kontext des Relocation-Programms 50 Flüchtlinge aus Griechenland in unsere Stadt zu holen. Unsere Initiative wird unterstützt vom Rat der Stadt Osnabrück, vom Oberbürgermeister Wolfgang Griesert, vom niedersächsischen Innenminister Boris Pistorius, von Alt-OB und Ehrenbürger Osnabrücks Hans-Jürgen Fip, vom Generalvikar Paul, von beiden Kirchen und von sehr vielen Personen des privaten und des öffentlichen Lebens.

Wir möchten mit unserer Initiative ein Zeichen setzen, dass das von Ihnen und der Bundesregierung am 22. September 2015 laut Beschluss des Rates der EU unterzeichnete Relocation-Programm endlich umgesetzt wird.
Wir erlauben uns, an dieses Programm zu erinnern: Es sieht vor, dass 27.500 Geflüchtete aus Griechenland und Italien innerhalb von zwei Jahren in Deutschland aufgenommen werden sollen. In Deutschland sind aber bis heute, also nach einem Jahr, nur 214 Personen aufgenommen worden. Wir haben gehört, dass die Bundesregierung plant, ab Oktober monatlich ca. 500 Geflüchtete in Deutschland aufzunehmen. Das würde bedeuten, dass wir bis zur Erfüllung des Programms 4,5 Jahre statt dem einen noch verbleibenden Jahr benötigen würden.
Das wäre angesichts der überlasteten und unzumutbaren Lager in Griechenland und Italien eine Katastrophe für die Geflüchteten und für die beiden südeuropäischen Länder. Und da auch das Familienzusammenführungsprogramm in weite Ferne gerückt ist, ist eine Umsetzung des Relocation-Programms ungemein wichtig.

Unsere Werte der Humanität, Toleranz und Offenheit gegenüber Fremden nötigen uns, Sie um eine Realisierung des unterzeichneten Relocation-Programms zu bitten. Das bedeutet, dass monatlich 2.300 Personen im Rahmen des Programms in Deutschland aufgenommen werden müssten. Nur so kann der EU-Beschluss vom 22. September 2015 korrekt umgesetzt werden.

Wir hoffen sehr, dass Sie und die Bundesregierung dieser Verpflichtung endlich nachkommen.
Mit der dringenden Bitte um eine baldige Antwort verbleiben wir
hochachtungsvoll

Generalvikar Theo Paul für das Bistum Osnabrück,
Andreas Neuhoff für EXIL e.V.
Franz-Joseph Lotte für Pax Christi Regionalverband Osnabrück/Hamburg
Stefan Wilker für attac Osnabrück
Dr. Renate Vestner-Heise für die Flüchtlingshilfe Rosenplatz e.V.
Pastor Dr. Matthias Jung, Landessozialpfarrer der Landeskirche Hannover
Lioba Meyer, ehemalige Bürgermeisterin der Friedensstadt Osnabrück
Guy Hofmann für „Pflege am Boden Osnabrück“
Dr. Carl-Heinrich Bösling, Geschäftsführer der VHS-Osnabrück
Prof. Dr. Reinhold Mokrosch, Dr. Elk Franke, Dr. Harald Kerber, Dr. Arnim Regenbogen, Koordinatoren des Philosophischen Cafés Osnabrück
Felix W. Wurm, Mitglied des Rats
Anke Jacobson, Mitglied des Rats
Barbara Küppers, Leiterin Referat Kinderrechte, terre des hommes Deutschland
Günter Baum, Pastor, für die Ev.-reformierte Gemeinde Osnabrück
Amnesty International Gruppe Osnabrück
Ralph Griesinger für Griechenland Solidarität Osnabrück
Ludger Wortmann (Geschäftsführer des Internationalen Bund Osnabrück)
Michael Bünte, Geschäftsführer HelpAge Deutschland
Lutz Hethey, Geschäftsführer HelpAge Deutschland
Aloys Lögering und Klaus Stakemeier für den Arbeitskreis der Religionen in Osnabrück (AROS)
Andrea Kruckemeyer, Pastorin, stellvertretende Superintendentin, für den Ev.-Lutherischen Kirchenkreis Osnabrück
Esther Bierbaum, Angelika Doppler, Vorstand des Trägervereins, für das Frauenhaus Osnabrück
Heiner Böckmann, Geschäftsführer, für die Heilpädagogische Hilfe Osnabrück
Ursula Führer für die Erich-Maria-Remarque-Gesellschaft
Hinrich Haake, Geschäftsführer der Diakonie Osnabrück Stadt und Land (DIOS)
Giesela Brandes-Steggewentz, Mitglied des Rats
Prof. i. R. Dr. Rainer Künzel, Universitätspräsident a. D.
Prof. Dr. Joachim W. Härtling, Geographie, Universität Osnabrück
Prof. Dr. Helen Schwenken, Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien, Universität Osnabrück
Dr. Sabine Bohne, Coordination Refugees @ UOS, Universität Osnabrück
Antonia Martin-Sanabria, Elisabeth-Siegel-Preisträgerin 2016
Ulrich Sommer, Mitglied des Rats
Volker Bajus, MdL und Ratsmitglied
Dr. Diana Haes, Mitglied des Rats
Franz-Joseph Schwack, Mitglied des Rats
Gerhard Schrader, stellvertretender Vorsitzender für den Betriebsrat der VW Osnabrück GmbH und Ratsmitglied der CDU-Fraktion
Dr. Thomas Thiele für die FDP-Ratsfraktion
Petra Tiesmeyer für die DGB-Region Osnabrück-Emsland

Osnabrück, den 14.9.2016

für die Initiative „50 aus Idomeni“

Prof. Dr. Reinhold Mokrosch Dr. Renate Vestner-Heise

 

 

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