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SOS MEDITERRANEE verurteilt erneute Kriminalisierung von humanitärer Hilfe auf See – Italienische Behörden fordern präventive Beschlagnahmung der Aquarius

PRESSEMITTEILUNG 20. November 2018

SOS MEDITERRANEE unterstützt seinen Kooperationspartner Ärzte ohne Grenzen (MSF) ausdrücklich dabei gegen die Anordnung zur präventiven Beschlagnahme der Aquarius durch die italienischen Justizbehörden Einspruch einzulegen. Der Vorwurf lautet, Ärzte ohne Grenzen habe illegal von der nicht klassifizierten Entsorgung von Bordabfällen profitiert. Die italienischen Justizbehörden fordern daraufhin die präventive Beschlagnahme der Aquarius.

SOS MEDITERRANEE weist jegliche Vorwürfe zurück, an illegalen Aktivitäten beteiligt zu sein. Die Aquarius hat stets alle Standardverfahren eingehalten. Die zuständigen Behörden haben die Verfahren seit Beginn der Such- und Rettungseinsätze 2016 nie in Frage gestellt oder beanstandet.

Nach zwei Jahren diffamierender und unbegründeter Anschuldigungen gegen Rettungsorganisationen wird die Aquarius durch politische Manöver weiterhin von ihrer humanitären Mission, Menschen im Mittelmeer vor dem Ertrinken zu retten, abgehalten. „Dies ist Kriminalisierung von humanitärer Hilfe auf See. Derzeit ist kein Rettungsschiff im Mittelmeer im Einsatz, obwohl die Wahrscheinlichkeit, auf der Flucht über das Meer zu sterben, jeden Tag steigt„, sagt Frederic Penard, Director of Operations von SOS MEDITERRANEE.

Die Aquarius liegt derzeit im Hafen von Marseille. Zur Umsetzung der Anordnung zur Beschlagnahmung sind die italienischen Behörden auf die Unterstützung Frankreichs angewiesen. Angesichts eines weiteren politisch motivierten Angriffs erwarten wir von den französischen Behörden, dass sie die Umsetzung dieser Entscheidung gründlich überdenken. Zugleich ist auch die deutsche Bundesregierung in der Verpflichtung, der Diffamierung von Hilfsorganisationen ein Ende zu setzen und ihrer eigenen humanitären Verantwortung im Mittelmeer endlich nachzukommen.

Wir unterstützen uneingeschränkt alle Bemühungen seitens Ärzte ohne Grenzen, gegen die Entscheidung der Italienischen Justizbehörden Berufung einzulegen.

Mit der Bitte um Veröffentlichung
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Pressekontakt:
Jana Ciernioch, SOS MEDITERRANEE Deutschland, j.ciernioch@sosmediterranee.org

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